Die Autobahnmeisterei Weißenfels1 befindet sich westlich der BAB A9 unmittelbar neben der Strecke. Wann genau die zur ehemaligen Straßenmeisterei gehörenden und sich heute in saniertem und modernisiertem Zustand befindlichen Gebäude errichtet wurden, konnte bisher noch nicht ermittelt werden. Auf einem Foto des im Juni 1940 zur Nutzung übergebenen Dienstgebäudes ist das Wohnhaus Nr. 1 zu sehen, die Siedlung muss also zwischen 1938 und 1940 gleichzeitig mit dem Aufbau der Straßenmeisterei angelegt worden sein. Auch die genaue Anzahl der geplanten und gebauten Häuser ist noch unbekannt. Vier Häuser wurden fertig errichtet. In der Straße ist noch ausreichend Platz für weitere drei Häuser. Die Straßenmeisterei Weißenfels gehörte zur OBR Halle. Bild 1: Auch heute noch heißt die Straße mit den Wohnhäusern an der westlichen und der Autobahnmeisterei an der östlichen Straßenseite "Autobahnsiedlung" Zur Meisterei gehören 4 einzeln stehende Einfamilienhäuser, deren Hauseingänge nach Osten ausgerichtet sind. Die Häuser sind von der Straße etwas zurückgesetzt, sodass ein mehrere Meter tiefer Vorgarten möglich ist. An der Rückseite des Hauses ist ein kleiner Schuppen angebaut, ausreichend, um Gerätschaften für die sich anschließende Gartenfläche aufbewahren zu können bzw. um Kleintiere zu halten. Damit entsprechen die Grundstücke der Forderung, welche Bonatz und Wehner in ihrem "Werkheft der Reichsautobahnmeistereien 1" erhoben hatten: "Die Fortsetzung oder Wiedergewinnung einer tätigen Verbindung mit dem Grund und Boden ist durch eine Zugabe von Gartenland (etwa 400-600 m² je nach Bodengüte) zu fördern."2 Bild 2: Die Häuserzeile von Süden her. Das erste Haus ist wegen der dreieckigen Grundstücksform etwas zur Straße versetzt, damit für den vorgesehenen Garten ausreichend Fläche zur Verfügung steht. Die Monatszeitschrift »RAB-Straßenmeister« vermeldet im Juniheft 1940, die Gefolgschaft der Straßenmeisterei umfasse 25 Arbeitskameraden mit 78 Kindern unter 16 Jahren. In den nächsten Monaten des selben Jahres wurden Familien der SM mehrere Male von Mitarbeitern der Zeitschrift besucht. Darüber erschienen dann Berichte mit Fotos, die teilweise in einem der Häuser aufgenommen worden waren. Bild 3: Jedes der Wohnhäuser hat eine Gartenfläche.
Bild 4: Die Straße "Autobahnsiedlung" in Lützen, OT Zorbau1 von Norden her gesehen. 1 Im Rahmen der Gebietsreform in Sachsen-Anhalt gehören die Meisterei und die Wohnhäuser seit 2011 zur Stadt Lützen, OT Zorbau 2 Paul Bonatz und Bruno Wehner: »Reichsautobahn-Straßenmeistereien«, Werkhefte der Reichsautobahnen, Volk und Reich Verlag Berlin Prag Wien, 1942 Schrifttum, Informationen, Karten
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Text und Bilder 1 - 4: H. Schneider, Naumburg (Saale), 3/2013 |